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Nicht nur barrierefrei, sondern schwellenlos sind die Türdurchgänge, in die das Alumat-System verbaut wurde. (Abb. Almut Frey GmbH)

Fassadensanierung 2012-09-11T00:00:00Z Türdurchgänge schwellenlos nachgerüstet

In Berlin wurden 500 Mietwohnungen aus DDR-Zeiten mit schwellenlosen Türdurchgängen nachgerüstet. Dabei kam ein spezielles System der Alumat Frey GmbH zum Einsatz, einer Nullschwelle, die sowohl bei Haus- als auch bei Terrassen- und Balkontüren eingesetzt werden kann.

"Die Idee entstand durch die Mieter, die aufgrund von Altersschwäche oder körperlichen Behinderungen an die Hausverwaltung und Genossenschaften herangetreten sind", erklärt Marcel Wernicke von der Wernicke & Schroeder GmbH, die die Montagearbeiten in den 500 Plattenbauwohnungen vornahm.

Das Alumat-System wurde gemäß der seit September 2011 geltenden, neu formulierten DIN-Richtlinie 18040 konzipiert, die besagt, dass untere Türanschläge und -schwellen nicht mehr zulässig sind. Nur wenn sie technisch unabdingbar sind, sind sie gemäß DIN 18040 noch erlaubt, dürfen jedoch nicht höher als zwei Zentimeter sein.

Magnetsystem ermöglicht Barrierefreiheit

Die Nullschwelle von Alumat verfügt über eine Magnetdoppeldichtung: In einem Alu-Bodenprofil werden zwei frei liegende Permanentmagnete und an der Unterseite der Tür zwei entsprechende Gegenstücke installiert. Ist die Tür geschlossen, werden die Bodenmagnete nach oben gezogen und schließen somit den Spalt auch ohne Schwelle komplett ab. Wird sie geöffnet, werden die Magnete wieder getrennt und fallen ins Bodenprofil zurück.

Geeignet ist das System sowohl für Türen im Innen- als auch im Außenbereich, unabhängig davon, ob als Material Holz, Kunststoff oder Aluminium verwendet wird. Um zu verhindern, dass Feuchtigkeit nach innen gelangt, werden die Laufschienen mittels einer thermisch getrennten Magnetdoppeldichtung und einem integrierten Wasserablauf nach außen entwässert.

Die verstellbare Silikon-Schleifdichtung im Wetterschenkel sorgt dafür, dass Schmutzablagerungen nicht die Magnetfunktion beeinträchtigen. Grober Schmutz wird beim Schließen der Tür nach außen abgestreift. Eine Dichtung aus EPDM-Material unter der Innenseite der Tür hält Zugluft ab. Mit Hilfe dieser Technik werden sowohl die Normen für höchste Beanspruchung von Schlagregen bis 100 Meter Geschosshöhe als auch diejenigen im Bereich der Luftdurchlässigkeit erfüllt.

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Der Ausbau der alten Balkontür und die vollständige Demontage der Balkonschwelle war Voraussetzung für die taggleiche Montage des neuen, nun bodentiefen Balkontürelementes. (Foto: PKS GmbH)

In Altbauten kann das System nachträglich eingebaut werden. Beim Berliner Projekt waren hierfür zunächst Betonschneidearbeiten erforderlich. Hierfür arbeitet Wernicke eng mit der PKS GmbH zusammen, die die Montage der neuen Türen vorbereitet. Denn die Demontage der alten Balkontür und die vollständige Demontage der Balkonschwelle ist die Voraussetzung für die taggleiche Montage des neuen, nun bodentiefen Balkontürelementes. Dabei werden zugleich die Türdurchgänge von den alten TGL-Maßen auf die neuen DIN-Vorgaben verbreitert, um sie beispielsweise für Rollstuhlfahrer passend zu gestalten. Dafür wendet PKS eine spezielle Technologie an, die eine geringe Schmutz- und Staubentwicklung gewährleistet und die schnelle sowie präzise Ausführung aller Arbeiten in bewohntem Zustand ermöglicht. So dauert der Einbau der Türen einer ganzen Wohnung inklusive dieser Vorarbeiten nur etwa acht Stunden.

Weitere Informationen unter

www.alumat.de

www.wernicke-schroeder.de

www.pks-tueren.de

zuletzt editiert am 09. April 2021