Für einen schnelleren Baufortschritt erfreuen sich Schnellzementestriche immer größerer Beliebtheit. (Quelle: MC Bauchemie)

Bauwerkserhaltung 23. November 2022 TKB-Merkblatt Schnellzementestriche

Die Technische Kommission Bauklebstoffe im Industrieverband Klebstoffe e. V. hat das TKB-Merkblatt 14 „Schnellzementestriche und Zementestriche mit Estrichzusatzmitteln“ überarbeitet. Dabei wurde insbesondere das Kapitel zur Beschreibung der Belegreife erheblich erweitert.

Die über das bisherige TKB-Merkblatt 14 eingeführte Bezeichnung der ternären Schnellzemente (SZ-T) habe sich heute in der Praxis etabliert, so die Technische Kommission Bauklebstoffe (TKB). Diese Beschreibung ist ein wichtiges Kriterium zur Abgrenzung von Schnellzementestrichen zu sogenannten „beschleunigten“ Zementestrichen. Ins Merkblatt neu aufgenommen hat die TKB den Hinweis auf die neuen Schwindklassen der DIN 18560-1 und es wird darauf hingewiesen, dass auch für die Belegreife von „beschleunigten“ Zementestrichen die Vorgaben der DIN 18560-1 gelten. Bei davon abweichenden Vorgaben für die feuchtebezogene Belegreife liegen Sonderausführungen mit entsprechenden Informationspflichten vor.

Das Kapitel zur Beschreibung der Belegreife wurde erheblich erweitert: Die Bestimmung der Feuchte beziehungsweise des Feuchtegehalts ist ein wesentliches Kriterium zur Bestimmung der Belegreife und so wurden die Bestimmung des Feuchtegehalts über die CM-Messung und die Ermittlung der korrespondierenden relativen Luftfeuchte (KRL) jeweils separat beschrieben. Zur Feuchtebestimmung bei Zementestrichen mit Normalzement (ohne und mit „Beschleuniger“) wurde klargestellt, dass beide Zementestricharten bei der Feuchtebewertung gleich zu behandeln und erhöhte CM-Grenzwerte beziehungsweise Abzüge vom gemessenen CM-Wert nicht nachvollziehbar begründet sind.

Neu ist auch der Hinweis, dass bei Zementestrichen mit Normalzement deren Feuchtezustand vom Zementgehalt abhängig ist. Übliche Zementestriche und solche mit höherem Zementgehalt liegen dabei auf der sicheren Seite, bei zementärmeren Estrichen besteht gegebenenfalls ein höheres Risiko für Feuchteschäden beim heute gültigen CM-Grenzwert. Für die KRL-Messung gilt diese Einschränkung nicht, denn sie zeigt unabhängig von der Zusammensetzung des Zementestrichs dessen Feuchtezustand an. Ergänzend wurde dem Merkblatt zum besseren Überblick und zur schnellen Orientierung eine Zusammenfassung des Inhalts vorangestellt. Es steht auf der Website der TKB zum kostenlosen Download zur Verfügung.

zuletzt editiert am 23.11.2022