Eine vom Energieinstitut Hessen im Auftrag des Fachverbandes Einblasdämmung (FVED) erstellte Studie mit dem Titel „Niedriginvestive Energiespartechniken für die Energiewende im Gebäudesektor“ kommt zu dem Ergebnis, dass durch Einblasdämmung mit vergleichsweise geringen Mitteln zügig ein beträchtlicher Teil des Gebäudebestands gedämmt werden könnte.
Die Studie beleuchtet das Marktpotenzial von niedriginvestiven Dämmverfahren wie der Einblasdämmung. Niedriginvestive Maßnahmen im Sinne der Studie sind Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von höchstens 4.000 Euro. Die Einblasdämmung ist zwar bereits seit vielen Jahren marktfähig, wird jedoch bislang nur selten genutzt. Dabei, so das Ergebnis der Studie, könnte sie zu erheblichen Energieeinsparungen beitragen.
Um das Potenzial der Einblasdämmung zu ermitteln, erhob die Studie die für die Einblasdämmtechnik geeigneten Gebäudehüllflächenanteile im Wohngebäudebestand bis zur Baualtersklasse 1984 unter Ausschluss ungeeigneter Flächenanteile. Datengrundlage waren die Strukturdaten der Deutschen Wohngebäudetypologie und weitere Untersuchungen zum erreichten Dämmstandard bei Wohngebäuden. Das Potenzial wurde mit dem Bauteilverfahren bei reduzierten Heizgradstunden bestimmt. Das Resultat: Von den 7,8 Milliarden Quadratmetern opaker Außenbauteile sind 4,7 Milliarden Quadratmeter für die Einblasdämmung geeignet.
Damit könnte ein Heizenergieeinsparpotenzial von 159 TWh pro Jahr oder 41 Prozent des Heizenergieverbrauchs erschlossen werden. Dem entspricht eine Entlastung beim CO2-Ausstoß der Gebäudeheizung von 59 Millionen Jahrestonnen oder 29 Prozent bezogen auf die Emissionen von Wohn- und Nichtwohngebäuden. Und mehr als zwei Drittel des Potenzials liegen nach Angaben der Autoren im Bereich von Ein-, Zweifamilien- und Reihenhäusern sowie bei den folgenden Bauteilen:
- zweischalige Außenwände mit Hohlschicht,
- Dachschrägen, Kehlbalkenlagen und Abseitenräume beim Steildach,
- Dachböden,
- belüftete Flachdächer,
- Gebäudetrennwände,
- Kellerdecken mit unebenen Untersichten,
- Kriechkeller.
Die Studie kann auf der Website des FVED heruntergeladen werden.