Ein Bagger mit Banner vor dem Brandenburger Tor in Berlin, das auf den Verlust von Denkmälern hinweist.
Begleitet wurde die Veröffentlichung des ersten „Schwarzbuch der Denkmalpflege“ durch eine Kundgebung am Brandenburger Tor in Berlin. (Quelle: Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz)

Bauwerkserhaltung 2025-08-27T09:24:00Z Schwarzbuch der Denkmalpflege

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat mit dem „Schwarzbuch der Denkmalpflege – ein Verzeichnis verlorener Geschichte 2023/2024“ eine neue Publikation erstellt, die Bedrohungen und Verluste der Denkmallandschaft aus den vergangenen zwei Jahren dokumentiert.

Fast jeden Tag geht in Deutschland ein Denkmal verloren – und dies meist weitgehend unbemerkt. Nach Ansicht des DSD befindet sich der Denkmalschutz in Deutschland seit Jahren in einer Krise. Immer öfter würden Regelungen der Denkmalschutzgesetze geschwächt und Rahmenbedingungen geschaffen, die negative Folgen für die Denkmallandschaft nach sich zögen. Wie viele denkmalgeschützte Bauwerke jedes Jahr verloren gehen oder bedroht sind, wird nicht zentral erfasst. 

Pflege und Schutz der Denkmallandschaft sind im öffentlichen Interesse – die Öffentlichkeit sollte daher auch über Bedrohungen und Verluste transparent informiert werden. Die DSD hat bereits mehrfach eine bundesweite Erfassung des Denkmalbestands und eine transparente Veröffentlichung von Abrissvorhaben, Streichungen von der Denkmalliste und Denkmalverlusten gefordert. Mit dem „Schwarzbuch der Denkmalpflege – ein Verzeichnis verlorener Geschichte 2023/2024“ hat die Stiftung nun selbst gehandelt. 

Denkmalverluste anhand von Beispielen anschaulich machen 

Das Schwarzbuch, das vor Kurzem erstmals veröffentlicht wurde, wird ab sofort jährlich erscheinen. Es solle die Debatte zugunsten eines wirksameren Denkmalschutzes in Deutschland befördern sowie Denkmalverluste anhand von Beispielen anschaulich machen und eine Bilanz ziehen, so die DSD. Auch Lösungsansätze sollen aufgezeigt und Missstände benannt werden. 

In der Broschüre werden Verluste und Bedrohungen in der deutschen Denkmallandschaft exemplarisch dargestellt. Man habe zu diesem Zweck flächendeckend recherchiert und verlorene sowie gefährdete Denkmale gesammelt, kategorisiert und aufgearbeitet. Die Bilanz: Fast täglich fallen Denkmale Abrissbaggern und destruktiven Planungen zum Opfer. 

Keine vollständige Erfassung verlorener Denkmale 

Das Schwarzbuch liefert keine vollständige Erfassung verlorener Denkmale beziehungsweise von Gebäuden, die in diesem Zeitraum ihren Schutzstatus verloren haben. Es schildert rund 40 Einzelbeispiele und sortiert diese in entsprechende Verlustmuster ein. Gleichzeitig soll es Missverständnisse und Verzerrungen widerlegen, die das Bild von Denkmalschutz in der Öffentlichkeit prägen, und auf den Wert und die Wandelbarkeit von Denkmalen aufmerksam machen. Begleitend enthält die Publikation Informationen zu aktuellen Herausforderungen deutscher Denkmalpolitik und Exkurse zu verschiedenen Themen der praktischen Denkmalpflege. Weitere Informationen und Downloadmöglichkeit >>>

zuletzt editiert am 28. August 2025