Thema des Monats August: Im Krieg zerstört, wiederaufgebaut und jetzt in die Jahre gekommen: Das in der Würzburger Innenstadt gelegene Klosterareal der Würzburger Erlöserschwestern wird derzeit einer umfassenden Sanierung unterzogen. In Sachen Dämmung setzten der Bauherr und die verantwortlichen Planer auf eine mineralische Spritzdämmung mit Mikrohohlglaskugeln von Maxit.
Das gesamte Mutterhausareal, das Zentrum der Kongregation der Schwestern des Erlösers, ist mit seinen knapp 15.000 Quadratmetern die größte zusammenhängende Liegenschaft in der Würzburger Innenstadt. Mit der im Jahr 2020 begonnenen Komplettsanierung wurde ein Großprojekt gestartet, das nicht nur die Gebäude baulich und energetisch auf den neuesten Stand bringen wird, sondern auch eine Neuausrichtung des Klosters einleitet. „Es soll sich für die Außenwelt öffnen“, so Architektin Sandra Räder, die die Arbeiten als Leiterin der Bauprojektsteuerung bei den Erlöserschwestern begleitet. Ein öffentliches Café ist geplant – Ausstellungen und Konzerte sollen nun die Menschen zu den Schwestern bringen. Umgekehrt, so wie früher, wird dies aus Altersgründen immer schwieriger.
Aus diesem Grund werden alle Umbauten auch barrierefrei ausgeführt und die Schwestern werden alle ihr eigenes Zimmer mit Nasszelle haben. Jeweils zu siebt oder acht teilen sie sich in Zukunft einen Gemeinschaftsbereich mit Wohnzimmer, Esszimmer und Küche. Diese Aufgabenstellung ist – zusammen mit dem Brandschutz – für das verantwortliche Architekturbüro, die kirchennahe SBW-Bauträger- und Verwaltungs-GmbH (Würzburg), eine große Herausforderung: Schließlich müssen bei dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude alle baulichen Eingriffe eng mit der Behörde abgesprochen werden. Auch energetisch ist die Messlatte hochgelegt worden, da das gesamte Areal bis 2037 komplett auf erneuerbare Energien umgestellt werden soll. An die vorgegebene Innendämmung ist somit eine hohe energetische Anforderung gestellt.
Innendämmung war zwingend vorgegeben

Das unter Denkmalschutz stehende historische Erscheinungsbild gab eine Innendämmung zwingend vor. Das ist bekanntlich bauphysikalisch delikat, da der Taupunkt überwiegend zwischen Dämmung und tragendem Mauerwerk liegt. Für alle möglichen Ausführungen gilt: hohlraumfreies Anliegen der Dämmung, um „Kondensationsnester“ zu verhindern. Mit Dämmstoffplatten ist das nur schwer zu erreichen – insbesondere bei historischer Bausubstanz, die selten ebene Wandoberflächen aufweist. Die Wahl einer spritzbaren Dämmung auf Mörtelbasis war somit aus bautechnischer Sicht die logische Konsequenz. Neben der hohlraumfreien, nahtlosen Aufbringung ermöglicht diese Lösung sogar ein Nachzeichnen der historischen Oberfläche. Zudem können auch komplizierte Konturen einschließlich Gewölbe problemlos gedämmt werden. Mit der spritzbaren Ecosphere-Innendämmung „Maxit eco 71“ entschieden sich die Verantwortlichen letztlich für ein Produkt, das auf Grund seiner guten Wärmedämmeigenschaften mit 0,040 W/(mK) (U-Wert) auch die erforderlichen Schichtstärken auf ein Minimum beschränkt.
Mikrohohlglaskugeln: Energetische und statische Zauberkünstler

Seinen guten U-Wert erreicht die Innendämmung über Mikrohohlglaskugeln als Leichtzuschlagstoff. Die in den winzigen Glaskugeln eingeschlossene, ruhende Luft verhindert wirkungsvoll einen schnellen Wärmeübergang. Nur wenige Zementkristalle fixieren die wärmeisolierenden Hohlglaskugeln und ermöglichen so außerdem einen leichten Dämmstoff. Das geringe Gewicht ist unter anderem auch mitverantwortlich für die hohe Standfestigkeit des Mörtels beim Aufspritzen. Dies und sein schnelles Ansteifen ermöglichten bei der Sanierung des Klosters das nahtlose Auftragen der erforderlichen Dämmstärke von 60 Millimetern nass in nass, in einem Zuge. Die rheologischen Eigenschaften des Produkts in Kombination mit dem Haftgrund „Maxit eco 70“ gewährleisten bei der aufgetragenen Putzstärke eine ausreichende Putzanhaftung ohne zusätzliches Einbringen eines Putzträgers.

Wegen der eingebetteten Mikrohohlglaskugeln weist die spritzbare Dämmung eine multizelluläre Putzstruktur auf, die im Wesen dem Aufbau eines menschlichen Knochens entspricht. Das Resultat ist hohe Festigkeit bei geringem Gewicht und Materialverbrauch. 100 Millimeter Putzstärke ohne Putzträger sind nach Angaben von Maxit problemlos möglich. Mit Putzträger könne eine Stärke von bis zu 150 Millimetern aufgebracht werden. Aufgrund der energetischen Vorgaben entschieden sich die Verantwortlichen für eine energieeffiziente Wandflächenheizung. Das Röhrensystem der Warmwasserheizung wurde direkt auf 60 Millimeter Spritzdämmung aufgesetzt und anschließend in 25 Millimeter Kalkputz eingebettet. Den Abschluss bildet eine zweite Lage 15 Millimeter Kalkputz. Der schwere, wärmeleitende Kalkputz sitzt huckepack der leichten Spritzdämmung auf. An dieser Stelle musste aus statischen Gründen vor der Montage der Heizsysteme ein Distanet-Putzträger auf die Ecosphere-Dämmung aufgebracht werden, um einen stabilen Verbund zu gewährleisten.
Für eine Fläche von knapp über 10.000 Quadratmeter lieferte Maxit Kalkputz, Kalk-Zementputz und „Maxit eco 71“. Einschließlich der Nischen- und Deckenanbindungen wurden circa 5.750 Quadratmeter mit der Innendämmung saniert. Diese Mengen waren auch in der Baustellenlogistik eine Herausforderung. Die innerstädtische Lage lässt wenig Raum für Anlieferung oder Lagerfläche. Dass Maxit mit seiner Silotechnik die Ecosphere-Dämmung problemlos über eine Strecke von bis zu 80 Meter fördern kann, war deshalb ein weiteres Argument für das Produkt: Über mehrere zentral aufgestellte 18-Kubikmeter-Silos konnte die gesamte Baustelle versorgt werden konnte. Das vereinfachte die Baustellenlogistik erheblich.
Ökologische Zielsetzung erfüllt
Bauherr und Planer setzten bei der Sanierung des Klosters auch bei den verwendeten Baustoffen hohe Anforderungen in puncto Ökologie. Mit der spritzbaren Innendämmung „Maxit eco 71“ fiel die Wahl auf ein rein mineralisches Putzsystem, das aufgrund seines multizellularen Aufbaus mit vergleichsweise geringem Materialeinsatz hohe Dämmleistungen erzielt. Im Gegensatz zum Bausand, einem weltweit schwindenden Rohstoff, werden die Mikrohohlglaskugeln aus verschiedenen Sanden hergestellt, deren Fortbestand nach Angaben von Maxit gesichert ist. Ganz nebenbei ermöglicht dieser „Dämmstoff“ auch noch die Klassifizierung „nicht brennbar“ (A1) des Putzes. Frei von Schadstoffen, rein mineralisch aufgebaut, können Mauerwerk oder Beton zusammen mit der Ecosphere-Dämmung komplett geschreddert und dem Recycling zugeführt werden. Ökologisch verantwortlich sanieren, bedeutet auch bei denkmalgeschützten Gebäuden an das Ende zu denken. Weitere Informationen >>>