Nachdem die Corona-Pandemie die Veranstalter bereits zwei Mal gezwungen hat, den 11. Internationalen Holz[Bau]Physik-Kongress zu verschieben, soll es nun im dritten Anlauf endlich klappen: Und zwar am 16. und 17. September 2022 und – wie ursprünglich geplant – im Leipziger Kubus auf dem Gelände des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung.
Wer nicht vor Ort dabei sein kann, hat die Möglichkeit, online teilzunehmen – es wird einen Livestream geben. Auf die Teilnehmer wartet ein abwechslungsreiches Programm. Den Anfang macht Alexander Gumpp aus Binswangen, Geschäftsführer eines europaweit tätigen Holzbauunternehmens. Er spricht über vorgefertigte TES-Fassadenelemente und deren Einsatz in der Praxis. Diese können zum Beispiel bei Aufstockungen verwendet werden – womit wir schon beim nächsten Thema wären: dem Baustellenmanagement bei Aufstockungen. Damit beschäftigt sich Zimmerermeister Ingo Kempa aus Hamburg. Er leitet eine Planungsgesellschaft für Holzbau, die tagtäglich die damit verbundenen Herausforderungen meistert.
Feuchteschutz ist Holzschutz – deswegen darf das Thema Feuchteschutz beim 11. Internationalen Holz[Bau]Physik-Kongress nicht fehlen. So setzt sich Dr. Martin Teibinger aus Wien detailliert mit Luftdichtheit, Luftdurchlässigkeit und Leckagen auseinander und erläutert deren Bewertung anhand von Fallbeispielen. Auch die beiden Programm-Verantwortlichen des Kongresses, Robert Borsch-Laaks und Daniel Kehl, beschäftigen sich mit Fragen der Feuchte. Robert Borsch-Laaks erläutert Erkenntnisse und Normen, Daniel Kehl untersucht die Hinterlüftung von Flachdächern.
Aus Forschung und Praxis
Der zweite Tag startet mit Dirk Lukowsky vom Wilhelm Klauditz Institut in Braunschweig: Er knöpft sich eine spezielle Herausforderung des Bauens mit Holz vor: den Schutz vor Insektenbefall, im konkreten Fall vor Hausbockbefall. Lässt sich Bauholz durch technische Trocknung davor schützen? Anschließend beschäftigt sich Florian Scharmacher aus München in seinem Vortrag zum organisatorischen Holzschutz mit der Frage, wie es trotz detaillierter Planung und korrekter Ausführung zu Schäden kommen kann.
Über Ergebnisse ihrer Forschungsprojekte berichten Julia Bachinger von der Holzforschung Austria und Matthias Zöller vom Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte Bauphysik. Julia Bachinger hat die Hinterlüftung von Steildächern untersucht und erläutert, wie ein funktionsfähiges Dach aussehen sollte. Matthias Zöller spricht zum Thema Holzsockel und beleuchtet in Sachen Feuchte die Einwirkungen von außen ebenso wie den Widerstand von innen.
Neben der tagungsbegleitenden Fachausstellung, die wieder im Foyer des Tagungsgebäudes aufgebaut wird, ist auch das Conference Dinner im Ring-Café am Abend des ersten Tages eine gute Gelegenheit mit Teilnehmern und Ausstellern ins Gespräch zu kommen. Detaillierte Informationen zu allen Vorträgen und Vortragenden sowie die Möglichkeit, sich anzumelden, finden Sie auf der Website des Kongresses.