Ganz frisch erschienen im Fraunhofer IRB ist Band 6 der Schriftenreihe zur Denkmalpflege „Historische Holzbauwerke“. Die Beispiele in diesem Buch zeigen, welches Fachwissen nötig ist, um zum Teil jahrhundertealte Holzkonstruktionen zu erhalten.
Imposante historische Dachwerke, Holzbrücken oder Glockenstühle sind beeindruckende Zeugnisse heute kaum noch gebräuchlicher Handwerkskunst. Auch deshalb ist es eine immense Herausforderung, für den Erhalt dieser Holzbauwerke zu sorgen. Die Autoren und Autorinnen des 6. Bandes der Schriftenreihe zur Denkmalpflege sind erfahrene Spezialisten der Bauwerkserhaltung und spannen in diesem Buch einen weiten Bogen: vom Rohstoff Holz, den Transport- und Verarbeitungstechniken, der Erfassung, Dokumentation und der ingenieurtechnischen Analyse erhaltener Holzbauwerke über typische Schadensfälle bis hin zum sorgsamen Umgang mit dem Bestand.
Im Groben schildern die Autoren die grundlegende Vorgehensweise wie folgt: Bevor Erhaltungskonzepte diskutiert werden, ist es notwendig, ein Bauwerk in seinem historischen Kontext zu verstehen. Auch die oft komplexen Tragwerke und vorhandene Schäden müssen analysiert und denkmalverträgliche Nutzungen durchdacht werden. Schädlingsbefall oder Schadstoffe erfordern besondere Maßnahmen. Die Notwendigkeit der wiederkehrenden professionellen Bauwerksprüfung, Wartung und Pflege sind zu bedenken. Bei Modernisierungen sind heute besonders die Möglichkeiten nachträglicher Innendämmungen und Probleme bei der Anwendung der aktuell geltenden DIN-Normen und Bauvorschriften zu berücksichtigen. Unter den exemplarisch betrachteten Bauteilen oder -werken finden sich unter anderen die Dachkonstruktion der St.-Aegidien-Kirche in Braunschweig aus dem Jahr 1514 – hier wird Bauforschung an einem bisher unbekannten aufgeständerten Kehlbalkendach betrachtet – und die Restaurierung des mittelalterlichen Dachs am Kapitelhaus in Konstanz. Weitere Informationen >>>