weissewannen
Nach dem Einbau einer Weißen Wanne kann ein Kellerraum hochwertig genutzt werden. (Abb.: Schleiff Bauflächentechnik)

Bauwerksabdichtung 2013-09-24T00:00:00Z Die Wanne, die das Haus trockenlegt

Das überarbeitete WTA-Merkblatt4-6 „Nachträgliches Abdichten erdberührter Bauteile“ regelt jetzt auch den nachträglichen Einbau Weißer Wannen. Heinz-Peter Dahmen, Geschäftsführer und Mitinhaber der Schleiff Bauflächentechnik, verfügt über 20 Jahre Erfahrung mit diesem Abdichtungsverfahren. B+B sprach mit ihm darüber, worauf es beim nachträglichen Einbau Weißer Wannen vor allem ankommt.

B+B: Wie viele nachträgliche weiße Wannen haben Sie in Ihrem Unternehmen schon eingebaut?

Heinz-Peter Dahmen: Circa 120. Wir haben etwa 1992 damit angefangen, Betonkonstruktionen nachträglich in bestehende Häuser einzubauen. 1993/94 folgte dann die erste offizielle Weiße Wanne. Damit waren wir in Deutschland wahrscheinlich mit einer der Ersten, die dieses Verfahren der nachträglichen Bauwerksabdichtung angeboten hat.

B+B: Nachträgliche Weiße Wannen sind eine eher aufwendige Maßnahme. In welchen Fällen empfehlen Sie Ihren Kunden dieses Abdichtungsverfahren?

Heinz-Peter Dahmen: Viele Kunden kommen zu uns, weil sie Schimmelbildung beunruhigt oder sie ihre Wohnqualität erhöhen wollen. Um diese Aufgaben zu lösen, gibt es bei einer normalen Feuchtigkeitsbelastung viele Verfahren, die funktionieren, zum Beispiel eine Innenabdichtung nach dem WTA-Merkblatt. Aber sobald die wassertechnische Untersuchung ergibt, dass man es 20 bis 30 Zentimeter über der Bodenplatte mit drückendem, anstehendem Wasser zu tun hat, kann nach unseren Erfahrungen nur noch mit einer Weiße- Wannen-Konstruktion zuverlässig abgedichtet werden. Deshalb bauen wir in diesen Fällen je nach Voraussetzungen entweder eine wasserdichte Bodenplatte oder eine Weiße Wanne ein. Bei allen anderen Verfahren lässt sich aufgrund der Bewegungen der Häuser und der wassertechnischen Gegebenheiten eine Dichtigkeit nicht gewährleisten. Und das ist uns wichtig: dass wir für die Arbeiten, die wir ausführen, auch die Gewährleistung übernehmen können. Denn auch wenn man gut vertikal abdichtet, hat man immer noch den Wasserdruck von unten auf die Bodenplatte, die Risse bekommen oder bei unzureichender Bewehrung wegplatzen kann.

B+B: Was ist beim Einbau einer nachträglichen neuen Bodenplatte zu beachten?

Heinz-Peter Dahmen: Wenn abzüglich der neuen Bodenplatte genügend Kopfhöhe von circa 2,13 Metern übrig bleibt, legt der Statiker nach bestimmten Kriterien fest, wo das Gebäude unterfangen und tragende Innenwände abgestützt werden müssen, um statische Risse des Gebäudes zu vermeiden. Nicht tragende Innenwände werden zuvor entfernt. Da die Bodenplatte unter allen Innenwänden durchgeführt werden muss, wird in mehreren, mindestens zwei Abschnitten betoniert. Dabei wird die Arbeitsfuge mit außen liegenden Fugenbändern abgedichtet. Wenn der erste Abschnitt ausgehärtet ist, werden die freigelegten Wände wieder untermauert und dann der nächste Abschnitt entsprechend der WU- Richtlinie betoniert. Voraussetzung für diese Konstruktion ist, dass die erdberührten Wandflächen oberhalb der Wannenkonstruktion dicht sind.

Dies er Beitrag ist Teil e ines Artikels au s dem   B+B SPEZIAL , Sanierung von Feuchtesc häden

Autoren: Michael Henke


zuletzt editiert am 09. April 2021