Hornig-Bausanierung-Henke
Frisch abgefüllt lassen sich in einem Bereich des Kellers nach der Feuchtesanierung die Weine der Firma Schneekloth wieder direkt verkosten. (Abb.: Hornig Abdichtungstechnik)

Bauwerksabdichtung 2015-05-04T00:00:00Z Damit edle Tropfen nicht „verwässern“

Feuchtesanierung ist die Spezialität der Firma Hornig Abdichtungstechnik: Rund 2.500 Aufträge hat das Team um Chef und Firmengründer Michael Hornig bereits ausgeführt. Dennoch war die von innen ausgeführte Außenwandabdichtung einer großen Weinabfüllanlage in Kiel eine nicht alltägliche Aufgabe.

Die P. Schneekloth Söhne GmbH betreibt die nördlichste Weinkellerei Deutschlands. 1816 gegründet, gehört sie seit 1950 zur Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, kurz Bela, einem deutschen Großhandelsunternehmen mit Hauptsitz in Kiel. Geprüfte Weine werden dort in einem Gewölbekeller in Edelstahltanks zwischengelagert. Dieses Fasslager kann bis zu 200.000 Liter Wein aufnehmen. Anhand eines Füllplans wird der Wein in die Tanks der Füllanlage filtriert und auf die sterile Abfüllung in Flaschen vorbereitet. Jährlich werden auf diese Weise über 2,5 Millionen Flaschen abgefüllt.

Der alte Gewölbekeller ist in der Vergangenheit mehrfach umgebaut worden. Heute beherbergt er neben Fasslager und Abfüllanlage auch Räumlichkeiten für Weinverköstigungen. Vor einigen Jahren zeigten sich jedoch Stockflecken an der Innenseite der Außenwände, die auf eine Durchfeuchtung des Mauerwerks zurückzuführen waren. Die Geschäftsführung des Traditionsbetriebs beauftragte deshalb die Firma Hornig Abdichtungstechnik mit der Feuchtesanierung.

Die erste Analyse vor Ort führte Firmenchef Michael Hornig selbst durch. Sein Fazit: Drückendes Wasser habe die Außenwände durchfeuchtet, so dass das Mauerwerk mit Feuchtigkeit gesättigt sei. In einer Ecke hatte sich hinter einer Vorsatzschale bereits Schimmel gebildet.

Da die Außenwand teils an Nachbargrundstücke grenzte und daher von außen nicht zugänglich war, musste die Abdichtung von innen ausgeführt werden. Die Produktion sollte dennoch so wenig wie möglich beeinträchtigt werden, so dass die Sanierung größtenteils bei laufendem Betrieb durchzuführen war. Gleichzeitig sollten die Weine bestmöglich vor Verunreinigungen durch Staub und Ähnliches geschützt werden. Eine weitere Schwierigkeit: Durch das tägliche Putzen der Gewerberäume wurde ständig Feuchtigkeit eingetragen, die im relativ kühlen Klima des Weinkellers nur langsam abtrocknen kann.

2009 erging der Auftrag zur Sanierung des ersten Abschnitts, 2013 wurde das Projekt erfolgreich beendet, nachdem die insgesamt 4.000 Quadratmeter umfassende Fläche abgedichtet war.

Überraschungen kamen nach und nach zum Vorschein

Die von Schimmel befallenen Stellen hinter der Vorsatzschale wurden zunächst gründlich gereinigt. Der Anstrich und Altputz auf den Außenwänden wurden bis auf das Rohmauerwerk maschinell entfernt, abgestemmt und –geschliffen. Auch der Bodenbelag wurde auf 30 Zentimetern im Sohlenanschluss aufgenommen. Um bei diesen Arbeiten die umliegende Produktion und die teils empfindlichen Geräte zu schützen, stellten die Hornig-Mitarbeiter Staubwände um die Arbeitsflächen auf. Anschließend wurden die Fugen im Mauerwerk bis in eine Tiefe von zwei Zentimetern ausgeräumt. So wird eine ausreichende Verkrallung mit dem Untergrund gewährleistet. Als Haftvermittler wurde ein schnell trocknender Spritzbewurf verwendet. So konnte bereits nach einer Wartezeit von knapp 45 Minuten als nächste Lage ein Wassersperrputz in einer Dicke von zwei Zentimetern aufgebracht werden. Dieser diente gleichzeitig als Grundlage für eine flexible Dichtschlämme, die in zwei Lagen appliziert wurde.

Autor: Michael Bertels

Dieser Beitrag ist Teil eines Artikels aus B+B BAUEN IM BESTAND , Ausgabe 4-2014

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zuletzt editiert am 09. April 2021