Die Sika AG hat ein Verfahren entwickelt, um Altbeton in seine Einzelteile zu zerlegen, zu recyceln und die Qualität des aufbereiteten Materials zu optimieren. Das Recyclingverfahren mit dem Markennamen „reCO2ver“ ermöglicht so die Herstellung eines Hochleistungs-Recyclingbetons, der ähnliche Eigenschaften aufweist wie ein völlig neues Produkt und der sich auch für Kanalrohre eignet.
Betonrohre, die zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial bestehen – das klingt nach einer Zukunftsvision, ist aber mit „reCO2ver“ von Sika schon heute möglich. Das Recyclingverfahren bietet aufgrund der hohen Qualität der rezyklierten Gesteinskörnung großes Potenzial für die technisch anspruchsvolle Herstellung von Betonrohren und -schächten. Wie dieses Potenzial zukünftig im Kanal- und Tiefbau genutzt werden kann, hat der Bundesfachverband Betonkanalsysteme e.V. (FBS) in Zusammenarbeit mit der Sika AG und der Röser-Vertriebs GmbH in einem Pilotprojekt unter die Lupe genommen. Dazu wurden Betonrohre vorgebrochen, in der Pilotanlage von Sika aufbereitet und anschließend zur Firma Röser zurücktransportiert, wo daraus neue Rohre hergestellt wurden.
Erfolgreicher Praxistest
Der Sika-Recyclingbeton überzeugte in diesem Praxistest: Im Vergleich zu bisherigen Recyclingverfahren liegt die Korngrößenverteilung des Recyclingmaterials deutlich näher an der des Ausgangsmaterials. Dadurch unterscheide sich das aufbereitete Material bei der Herstellung des Betonrohres weder in der Optik noch in der Verarbeitung, so Sika. Ein weiterer Vorteil sei die Wiederverwendung eines Teils des im Recyclingprozess entstandenen Zementsteinstaubs bei der Betonherstellung. Dadurch werde der Zementverbrauch und damit der CO2-Fußabdruck zusätzlich reduziert.
Nach der erfolgreichen Produktion werden die hergestellten Recyclingrohre derzeit sowohl von der Firma Röser als auch von Sika geprüft und analysiert. Eines steht für die Verantwortlichen des Pilotprojekts aber schon fest: Mit dem „reCO2ver“-Verfahren kann in Zukunft ein hochleistungsfähiger Recyclingbeton mit hoher CO2-Bindung produziert werden, denn durch ein chemisches Verfahren im Recyclingprozess werden derzeit schon bis zu 15 kg CO2 pro Tonne zerkleinerten Betonabbruch gebunden. Damit können mit dem Verfahren Ressourcen geschont und der ökologische Fußabdruck der Branche verbessert werden. Weitere Informationen >>>
