Mehr als 1000 Eigentümerinnen von Ein- und Zweifamilienhäusern, Eigentumswohnungen und kleinen Mehrfamilienhäusern wurden vom Meinungsforschungsinstituts m-result wurde im Auftrag der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz in Sachen Wärmedämmmaßnahmen befragt. (Quelle: Thorben Wenger / pixelio.de)

Außendämmung

22. February 2023 | Teilen auf:

Besseres Image als gedacht

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat die Ergebnisse einer repräsentativen bundesweiten Umfrage zu Dämmmaßnahmen veröffentlicht. Überraschenderweise steht ihnen ein Großteil der Befragten positiv gegenüber und hat keine grundsätzlichen Bedenken, in Wärmedämmung zu investieren.

Die repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts m-result wurde im Auftrag der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Befragt wurden mehr als 1000 Eigentümerinnen von Ein- und Zweifamilienhäusern, Eigentumswohnungen und kleinen Mehrfamilienhäusern. Das Ergebnis: Fast 90 Prozent aller Befragten stehen Wärmedämmmaßnahmen an ihrer Immobilie eher positiv oder sehr positiv gegenüber. Fast 80 Prozent aller Befragten haben keine grundsätzlichen Bedenken, in Wärmedämmmaßnahmen zu investieren. Allerdings ist die Akzeptanz bei Einzelmaßnahmen, wie einem Fensteraustausch oder der Dachdämmung, größer als bei einer umfassenden Dämmung der gesamten Gebäudehülle.

In der Energieberatung der Verbraucherzentrale hingegen tauchen immer wieder Unsicherheiten und Vorurteile rund um das Thema Wärmedämmung auf. Die Umfrageergebnisse zeigen jedoch, dass für die meisten Befragten die gängigen Vorurteile und Bedenken, zum Beispiel dass Wärmedämmung Schimmel verursacht, die Wand nicht mehr atmen kann oder das Brandrisiko erhöht ist, eine geringe Rolle spielen.

Kosten sind die höchste, aber nicht die einzige Barriere

Bei der Umsetzung einer Dämmmaßnahme zögern viele Befragte hauptsächlich wegen der hohen Kosten, der fehlenden Wirtschaftlichkeit und wegen des organisatorischen Aufwands, der mit einer Wärmedämmmaßnahme verbunden ist – die Organisation des „Projekts Wärmedämmung“ ist für viele ein erheblicher Stressfaktor. Unter den Befragten nennen diejenigen, die bereits Maßnahmen durchgeführt haben, den „Förderdschungel“ als eine der größten Hürden im Entscheidungsprozess. Viele empfinden auch die Beschaffung von Informationen und das Beantragen von Fördermitteln als zu kompliziert, umständlich und verbesserungswürdig.

Um Hürden abzubauen, fordert die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

  • die finanziellen Rahmenbedingungen deutlich zu verbessern,
  • die Projektorganisation durch schnell verfügbare Informationen und praktische Hilfen, wie Checklisten und Fallbeispiele, zu erleichtern. Die Informationen sollten sich nicht rein auf fachliche Fragen beziehen, sondern zeigen, wie man das „Projekt Wärmedämmung“ organisatorisch und alltagstauglich am besten angeht.
  • Um gezielter auch den einkommensschwächeren Haushalten eine energetische Sanierung zu ermöglichen, sollte die Förderung verlässlich sein und durch eine soziale Komponente ergänzt werden. Das könnte beispielsweise durch eine einkommensabhängig gestaffelte Förderhöhe geschehen.
  • Die Förderzuschüsse für Einzel-Dämmmaßnahmen sollten nach Ansicht der Verbraucherzentrale wieder erhöht werden. Eine Angleichung an die Höhe der Fördersätze für neue Heizungsanlagen sei wünschenswert.
  • Die Informationsangebote zu den Fördermitteln sollten übersichtlicher gestaltet und das Antragsverfahren vereinfacht und entbürokratisiert werden.
  • Die Qualität der Beratung und der Ausführung sollte gesichert und weiter gesteigert werden. Eine gute Beratung und fachgerechte Ausführung trage wesentlich zur erfolgreichen Sanierung und somit zur Akzeptanz von Wärmedämmmaßnahmen bei. Zur Orientierung könnten definierte Qualitätsstandards dienen, die in Zusammenarbeit mit allen an der Wärmedämmung beteiligten Akteuren entwickelt werden sollten.
  • Die unabhängige Beratung sollte gestärkt und intensiviert werden.

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zuletzt editiert am 22.02.2023