Ist es sinnvoller alte Gebäude abzureißen und neu zu bauen, anstatt sie energetisch zu sanieren und altersgerecht umzubauen? Diese Frage stellten sich die Auftraggeber der Studie "Wohnungsbau in Deutschland 2011. Modernisierung oder Bestandsersatz. Studie zum Zustand und der Zukunftsfähigkeit des deutschen "Kleinen Wohnungsbaus"."
10.066 Gebäude mit circa 40.300 Wohneinheiten dienten der Kieler "Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen" (ARGE) als Grundlage zur Durchführung der Studie, die von den Mitgliedern der Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau" in Auftrag gegeben wurde. Das Alter der Gebäude war repräsentativ ausgewählt. Manche der Bauten waren vor 1918 errichtet wurden, die neusten Häuser waren aus dem Jahr 2008. Die Bauten wurden in Ein- und Zweifamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser, mit bis zu zwölf Wohneinheiten, eingeteilt. An diesen Daten sollte ermittelt werden, wie viele Gebäude nicht mehr wirtschaftlich modernisierungsfähig sind.
Die Gebäude wurden dahin gehend untersucht, ob es lohnenswert ist sie altersgerecht umzubauen und ob sich eine energetische Sanierung auszahlen würde. Um den Modernisierungsbedarf der einzelnen Häuser abzuschätzen, wurden unterschiedliche Faktoren herangezogen.
Die ARGE analysierte die verschiedenen Gebäudetypen danach
wie hoch die Kosten einer energetischen Sanierung wären,
wie die Energiekennwerte der energetisch modernisierten Gebäude wären
und wie hoch die Kosten für einen generationengerechten Umbau wären.
Nach den Analysen kommt die Aussage
Die so ermittelten Kosten der Modernisierung wurden den Kosten für einen Bestandsersatz gegenübergestellt. Bei den Analysen wurden auch KfW-Fördermöglichkeiten berücksichtigt.
Die ursprüngliche Annahme, dass ein Abriss mit anschließendem Neubau in jedem Fall günstiger ist, wurde nicht bestätigt. Für das Bauen im Bestand ist die Konsequenz der Analyse durchweg positiv: Von zehn Häusern lohnt es sich, neun umzubauen, zu modernisieren und instand zu setzen. Lediglich bei jedem zehntem Wohnhaus rechnen sich Abriss und Neubau.
Die Mitglieder der Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau"
Die Studie wurde von den Mitgliedern der Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau" in Auftrag gegeben. Dazu zählen: der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB), der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM), der Deutsche Mieterbund (DMB), die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). Durchgeführt wurde die Studie von der Kieler "Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen" (ARGE).