Das Bau-Bündnis „Sustainable Bavaria“, eine Initiative zahlreicher bayrischer Verbände und weiterer Experten und Expertinnen aus Bauwirtschaft, Politik und Wissenschaft, fordert, sich beim Bauen am Schwammstadtprinzip zu orientieren.
Als Schwammstädte bezeichnet man Städte, die in der Lage sind, in regenreichen Phasen Wasser aufzunehmen und zu speichern und in Trockenperioden an die Umgebung abzugeben. Wesentliche Bausteine des Schwammstadtprinzips sind begrünte Fassaden und Dächer und die Entsiegelung von Flächen.
„Wir müssen endlich davon wegkommen, regelmäßig Neubaugebiete auszuweisen. Vielerorts sehen wir Leerstände in den Ortskernen, während am Stadtrand neue Flächen versiegelt werden. Das ist aus mehreren Gründen unklug“, sagt Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und Initiator des Bündnisses Sustainable Bavaria. Anstatt dessen müsse der Bestand erhalten und die Dörfer und Städte von innen heraus entwickelt werden. „Das ist sowohl ökologisch wie auch baukulturell sinnvoll. Die Versiegelung muss auf ein Minimum reduziert werden. Und das gelingt am besten, wenn wir erst alle Möglichkeiten eines Umbaus ausschöpfen, bevor wir einen Neubau in Betracht ziehen“, so Gebbeken weiter.
Wetterextreme haben zugenommen. Überflutungen in Folge von Starkregen sowie Überhitzung sind bereits heute in vielen Gegenden ein Problem. Dieser Entwicklung könne durch eine klimaangepasste Stadtentwicklung entgegengewirkt werden, so Gebekken. „Wir müssen die grüne und blaue Infrastruktur in den Dörfern und Städten deutlich verbessern, um die Menschen vor Hitze und Hochwasser zu schützen. Wenn wir konsequent nach dem Schwammstadtprinzip bauen, schaffen wir ein viel besseres Stadtklima für Mensch und Natur. Außerdem stärken wir die Artenvielfalt.“ Von der bayrischen Politik fordert Sustainable Bavaria, das Schwammstadtprinzip und andere klimafreundliche Maßnahmen für lebenswerte und resiliente Lebensräume im Landesentwicklungsprogramm festzuschreiben. Weitere Informationen >>>