Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und das Universitätszentrum für Energieeffiziente Gebäude der CTU in Prag (UCEEB) untersuchen in einem gemeinsamen Forschungsprojekt das Verhalten von Textilbeton unter Brandeinwirkung. Die Einsatzmöglichkeiten des Baustoffs sollen erweitert werden.
Bislang wird Textilbeton vor allem bei normalen Temperaturbedingungen eingesetzt. Für tragende Bauteile in Gebäuden bestehen jedoch häufig besondere Brandschutzanforderungen. Hierzu fehlt es bisher an belastbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen. Genau hier setzt das neue Forschungsprojekt an: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen herausfinden, wie sich Textilbeton bei hohen Temperaturen verhält und wie er so eingesetzt werden kann, dass er auch unter extremen Bedingungen seine Tragfähigkeit behält.
Untersuchung der Materialeigenschaften im Hochtemperaturbereich
Im Fokus stehen dabei die Materialeigenschaften im Hochtemperaturbereich und die Entwicklung und Erprobung leichter Tragelemente aus Textilbeton. Außerdem wird die rechnerische Modellierung des Verhaltens im Brandfall sowie die Bewertung der Umweltfreundlichkeit über den gesamten Lebenszyklus des Bauteils mit einbezogen. „Die Herausforderung liegt darin, die hervorragenden mechanischen Eigenschaften von Textilbeton auch unter extremen Temperaturbedingungen zuverlässig nutzbar zu machen“, erklärt Richard Fürst, Leiter des Projekts an der BAM. „Mit unserem Forschungsansatz wollen wir gezielt verstehen, wie sich das Material im Brandfall verhält und daraus konkrete Lösungen für die sichere Anwendung für tragende Bauteile ableiten.“
Die BAM bringt ihre langjährige Erfahrung im Bereich Brandschutz und Hochtemperaturverhalten von Baustoffen ein. Die CTU UCEEB ist auf die Entwicklung und Bewertung von Textilbeton spezialisiert. Gemeinsam verfolgen die beiden Institutionen das Ziel, neue wissenschaftliche Grundlagen zu schaffen, die den sicheren und nachhaltigen Einsatz von Textilbeton im Bauwesen ermöglichen. Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Tschechische Wissenschaftsstiftung (GAČR) gefördert. Weitere Informationen >>>