Die Aufdopplung einer alten und unzureichenden Außenwanddämmung stellt eine sinnvolle und wirtschaftliche Maßnahme dar, Gebäude sowohl energetisch als auch optisch aufzuwerten. Solche oftmals nicht ganz leichten Bauaufgaben erfordern WDVS, die effizient, rationell und sicher bis ins Detail funktionieren.
Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) werden mittlerweile seit annähernd 50 Jahren zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden eingesetzt. Die ersten Systeme wurden mit Dammstoffstarken von 40 bis 80 mm ausgeführt. Bei ordnungsgemäßer Verarbeitung und Pflege können Warm-Wand-Systeme 50 Jahre und langer halten. Diese Dauer ist bisher in der Praxis nachgewiesen.
Bis etwa Ende der 1980er-Jahre wurden auf diese Weise rund 150 Mio. m2 Fassadenflache gedämmt. Aufgrund des geringen Dämmstoffdicken entsprechen diese Systeme jedoch in der Regel nicht mehr den heutigen energetischen Anforderungen an Wohngebäude. Darüber hinaus wird nach derart langen Standzeiten u. a. von Künzel et. al. vorgeschlagen, als regelmäßige Wartung der Systeme auch die Fassadenoberflache zu überarbeiten, um deren Gebrauchstauglichkeit zu erhalten.
Eine sinnvolle Maßnahme zur Überarbeitung dieser Systeme ist die Aufdopplung mit einem weiteren Wärmedämm-Verbundsystem. Sie empfiehlt sich, wenn das Objekt mehr als anstrichtechnisch saniert werden muss und der Wärmeschutz auf den heutigen Standard gebracht werden soll. In der Regel sind solche Objekte ca. 30 Jahre alt und weisen Dammstarken zwischen 4 und 6 cm auf. Solche WDVS werden direkt auf das bestehende System aufgebracht und nutzen somit die vorhandene Dammschicht weiter. Für derartige Systeme
zum Aufdoppeln wird eine „allgemeine bauaufsichtliche Zulassung“ (abZ) benötigt. Sie beurteilt die Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Untergrunds, also in diesem Fall des bestehenden Altsystems.
Bei der Entwicklung des „WARMWAND Duo-Systems“ von Knauf stand neben einer wirkungsvollen Steigerung der Energieeffizienz besonders eine für den Fachunternehmer optimale Verarbeitung im Vordergrund. Da im Markt befindliche Systeme bis dahin eine vollflächige Verklebung vorschrieben, war es das Ziel, eine Lösung mit den Vorzügen einer Teilflächenverklebung anzubieten. Daneben mussten selbstverständlich auch der Wärme-, Feuchte-, Brand- und Schallschutz beurteilt und Bestimmungen für die Ausführung festgelegt werden.
Dies er Beitrag ist Teil eines Artikels au s B+B BAUEN IM BESTAND , Ausgabe 02.2013
Autor: Dr. Ulrich Koberski
