Steigen die Außentemperaturen, steigt auch das Risiko für Sonnenstich, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag. Deshalb informiert die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU), was Unternehmen und Beschäftigte am Bau konkret tun können, um Hitzegefährdungen und damit auch Arbeitsunfälle zu verhindern.
„Wer körperlich schwer arbeitet, ist durch Hitze besonders belastet. Deshalb ist der Schutz der Beschäftigten unerlässlich. Hohe Temperaturen können zu gesundheitlichen Schäden wie Hitzschlag, Sonnenstich und Kreislaufstörungen führen. Sie verursachen aber auch eine verringerte Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit, weshalb Arbeitsunfälle zunehmen können“, sagt Hans-Jürgen Wellnhofer, kommissarischer Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG BAU.
Die BG BAU gibt Tipps, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um die Gesundheitsrisiken durch Hitze für Beschäftigte auf Baustellen zu reduzieren:
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Für Schatten sorgen: Der wirksamste Schutz gegen Hitze ist, den Aufenthalt in der direkten Sonne zu vermeiden. Deshalb sollten Tätigkeiten im Freien möglichst im Schatten stattfinden. Als Schattenspender eignen sich zum Beispiel Wetterschutzzelte oder Sonnensegel. Kann in klimatisierten Innenräumen oder Fahrerkabinen gearbeitet werden, sollten Beschäftigte diese Möglichkeit unbedingt nutzen. Zudem sollten Arbeiten mit zusätzlichen Wärmequellen vermieden oder zumindest reduziert werden.
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Angepasst arbeiten: Mit der richtigen Arbeitsorganisation lässt sich die Arbeit bei Hitze erleichtern. So sollten körperlich anstrengende Arbeiten auf ein Minimum reduziert und wenn möglich in den kühleren Morgenstunden ausgeführt werden. Sinnvoll ist zudem, Tätigkeiten mit dem Schattenverlauf zu planen und auszuführen und – wenn möglich – im Rotationsprinzip, also abwechselnd, zu arbeiten.
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Bei der Arbeit entlasten: Um die innere Wärmeproduktion zu minimieren, sollten Beschäftigte am Bau an besonders heißen Tagen das Arbeitspensum und die Arbeitsbelastung reduzieren.
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Für Kühlung sorgen: Hitzebelastung erzeugt Wärme im Körper. Deshalb ist Kühlung wichtig. Diese erreicht man beispielsweise durch Kopfbedeckungen mit angefeuchtetem Nackenschutz. Auch an Helmen lassen sich Nackenschutztücher befestigen. Ventilatoren erzeugen eine zusätzliche kühlende Luftbewegung. Es gibt auch pragmatische Lösungen, die schnell entlasten können: So können Unterarme oder Füße in einer Wanne mit Wasser abkühlt werden.
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Pausen einlegen und viel trinken: Wichtig sind regelmäßige Pausen im Schatten, in einer kühleren Umgebung oder in (klimatisierten) Innenräumen sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Die empfohlene Trinkmenge an sehr heißen Tagen liegt bei drei bis fünf Litern. Übrigens müssen Beschäftigte auf Baustellen im Sinne der Arbeitsstättenverordnung in der Nähe ihrer Arbeitsplätze immer über Trinkwasser oder andere alkoholfreie Getränke verfügen können. Dafür sorgen muss der Arbeitgeber.
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Kühlkleidung tragen: Zusätzlich kann Kühlkleidung eine Lösung sein, um eine normale Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Die Anschaffung von Kühlkleidung und Arbeitsmitteln zur Verschattung fördert die BG BAU im Rahmen ihrer Arbeitsschutzprämien.
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