Einen Innovationsschub für die Bauwirtschaft – den soll das neue S-TEC-Zentrum für Industrialisiertes Bauen und Sanieren (ZIBS) bewirken. Im ZIBS haben sich die Stuttgarter Fraunhofer-Institute zusammengeschlossen, um Unternehmen in Baden-Württemberg bei der Transformation der Bauwirtschaft zu unterstützen.
„In kaum einem anderen Wirtschaftssektor ist der Bedarf an einem Wandel und gleichzeitig das Potenzial so groß wie in der Baubranche“, sagt Prof. Dr. Philip Leistner, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP und Projektleiter des neuen S-TEC-Zentrums. „Sie kann und muss sich dafür grundlegend transformieren – in den Prozessen, den Technologien, den Werkstoffen, dem Ressourcenverbrauch wie auch der Wiederverwendung von Baustoffen“
Laut einer aktuellen Fraunhofer-Studie zum Stand der Transformation im Bausektor sieht ein großer Teil der Branche die Transformation zwar kommen, fühlt sich in der Praxis den Herausforderungen, die sie mit sich bringt, jedoch noch nicht gewachsen. Genau hier setzt das S-TEC Zentrum für Industrialisiertes Bauen und Sanieren und Bauen (ZIBS) an: Es unterstützt Unternehmen in Baden-Württemberg bei der Transformation der Bauwirtschaft durch innovative Technologien und Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Fokus auf KMU
Das S-TEC-Zentrum öffnet seine Unterstützungsangebote ganz bewusst für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Betriebe aus allen Segmenten, die am baulichen Wertschöpfungszyklus beteiligt sind, von der Baustoff- und Bauteilproduktion, über Handels- und Logistik-Unternehmen, Architektur und Fachplanung, Bauunternehmen und Handwerksbetriebe bis zu Firmen rund um Gebäudebewirtschaftung/Facility Management und Entsorgung/Recycling. „Gerade für unsere mittelständischen Unternehmen und kleinen Handwerksbetriebe ist das Zentrum ein wichtiger Impulsgeber, um den digitalen und ökologischen Wandel im Bausektor aktiv mitzugestalten“, betont Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.
Durch die Einbindung spezieller Projektformate wie Quick Checks und Exploring Projects profitieren KMU insbesondere von der gebündelten wissenschaftlichen Expertise der beteiligten Fraunhofer-Institute. Interessierte Betriebe und Unternehmen können auf die in fünf Feldern gebündelten Kompetenzen der Fraunhofer-Institute zurückgreifen: Digitalisierung und KI, Automatisierungstechnologien, Materialien, Baustoffe und Baukomponenten, Ressourceneffizienz und Klimabilanzierung, Kooperations- und Organisationsstrukturen sowie Geschäftsmodelle. Schon jetzt können sich interessierte Unternehmen, Handwerksbetriebe oder Architekturbüros bewerben.
Am 9. Juli 2025 erhielten die fünf Fraunhofer-Institute IBP, IAO, IPA, IRB und IGB, die im S-TEC-Zentrum ihre Kompetenzen bündeln, den Zuwendungsbescheid des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg. Dieses fördert das Vorhaben mit 5,1 Millionen Euro bis Ende 2027. Weitere Informationen >>>