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In vielen Fällen kann „xnet C15“ direkt auf dem Altbelag aufgebaut werden. (Alle Abb.: sopro)

Anlagentechnik 2012-10-09T00:00:00Z Dünnschichtige Warmwasser-Fußbodenheizungen

Mehr und vor allem moderner Wohnkomfort ist heute einer der Hauptaspekte bei der Sanierung von Altbau-Wohnungen. Oftmals ist damit auch der Wunsch nach der Installation einer Fußbodenheizung verbunden.

Die gleichmäßige Wärme, die eine Fußbodenheizung ausstrahlt, wird als besonders angenehm empfunden. Hinzu kommt, dass sich durch die Demontage der alten, wandmontierten Heizkörper Raum für eine neue, veränderte Einrichtung der Wohnung gewinnen lässt.

Aber: Meist ist schon aus konstruktiven Gegebenheiten heraus die Installation einer Warmwasser-Fußbodenheizung innerhalb einer klassischen Estrichkonstruktion sehr aufwändig, wenn nicht sogar unmöglich. Zum einen sind hier die statischen Belange des "Altbaus" zu bedenken, die durch das zusätzliche Gewicht entstehen. Zum anderen kommen umfangreiche Sanierungsarbeiten hinzu, die für Verarbeiter und Bewohner mit erheblichen Belastungen in Form von Lärm und Schmutz verbunden sind

Vorteile dünnschichtiger Systeme

Um die vorgenannten Probleme zu umgehen, hat sich in den letzten Jahren einen Lösung mehr und mehr verbreitet: Die dünnschichtige Fußbodenheizung, die nicht in den Estrich, sondern auf dem Bestandsboden unmittelbar unter dem Bodenbelag eingebaut wird. Die Heizungen können in aller Regel in Schichtdicken zwischen 15 mm und 20 mm eingebaut werden. In vielen Fällen kann direkt auf dem Altbelag aufgebaut werden.

Das Kermi Fußbodenheizungssystem "xnet C15" kann ohne Einfluss auf die Gesamtaufbauhöhe mit zwei unterschiedlichen Rohrdimensionen verwendet werden: die Rohre Kermi "xnet C15 10x1", 3mm und "xnet C15 12x1", 4mm. Dabei bietet das 12mm Rohr einen über 35% größeren Durchflussquerschnitt.

Spezialbaustoffe gefragt

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Durch den Einbau der „Sopro FliesenDämmPlatte FDP 558“ lassen sich auch kritische Untergründe in einen belegreifen Untergrund verwandeln.

Spezielle Lösungen verlangen aber auch Spezialbaustoffe. Dies beginnt bereits beim Untergrund. Grundvoraussetzung für die Ausführung eines dünnschichtigen Fußbodenheizungssystems ist ein formstabiler Untergrund. Dies können beispielsweise eine bestehende Estrichfläche, ein Beton oder ein verlegter Fliesenbelag sein. Nicht zulässig sind dagegen unstabile Untergründe, wie Styroporplatten, Dämmschüttungen oder ähnliches. Hier muss im Zweifelsfall erst ein formstabiler Untergrund geschaffen werden.

Durch den Einbau der "Sopro FliesenDämmPlatte FDP 558" lassen sich auch kritische Untergründe in einen belegreifen Untergrund verwandeln. Die Dämmplatte wirkt hierbei im System spannungsabbauend und wird unter Einsatz eines Fliesenklebers auf dem Untergrund vollflächig verklebt. Die 4 mm dicke Platte kann zudem das anfallende Trittschallvolumen um bis zu 10 dB mindern.

Besonders bewährt: Fließspachtelmassen

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ie Verwendung von selbstverlaufenden Fließspachtelmassen als Vergussmasse für das Heizungssystem hat sich bewährt.

Die Verwendung von selbstverlaufenden Fließspachtelmassen als Vergussmasse für das Heizungssystem hat sich bewährt. Entscheidend ist dabei nicht nur, dass die Spachtelmassen aufgrund ihrer fließfähigen Konsistenz gut in das Heizsystem einlaufen und die Heizrohre vollflächig umschließen, was einen guten Wärmeübertrag sicher stellt, vor allen Dingen auch ist die Handhabung der Spachtelmassen leicht und einfach; denn sie nivellieren sich nahezu von alleine und können mit der Misch- und Förderpumpe verarbeitet werden. Durch die speziell perforierten Noppenelemente des Heizsystems kann der Fließspachtel die Rohrleitungen zügig umschließen.

Konstruktive Maßgaben beachten

Wie auch bei konventionellen Fußbodenheizungen, sind bei dünnschichtigen Systemen bestimmte konstruktive Maßgaben zu beachten. Besonders wichtig sind die Ausbildung wirksamer Bewegungsfugen sowie die Ausführung mit korrekter Feldeinteilung. Felder sind maximal 40 m² groß zu gestalten, bei einem gedrungenen Seitenverhältnis. Unterschiedlich regelbare Heizkreise und auch unterschiedlich beheizte Flächen sind grundsätzlich voneinander zu trennen. Über Bauteil- und Bauwerksfugen sind deckungsgleichen Fugen anzulegen. Gleiches gilt an größeren Erweiterungen und Versprüngen und natürlich in Türdurchgängen. Im Anschlussbereich vom Boden an die Wand bietet sich die Verwendung des "Sopro RandDämmStreifen RDS 960" an. Auch der spezielle Randdämmstreifen eignen sich mit seinem selbstklebenden Folienlappen gut; denn dieser verhindert das Unterlaufen der Fließspachtelmassen und damit den Kontakt der Estrichfläche zu aufsteigenden Bauteilen.

Generell zu beachten ist auch die ausreichende Rohrüberdeckung eines solchen Heizsystems mit der Spachtelmasse. Sie darf 5 mm nicht unterschreiten, so dass die dünnsten Systeme in der Regel mindestens eine Gesamtaufbaudicke von 15 mm aufweisen. Vor Einbau der Fließspachtelmasse muss sichergestellt sein, dass das Heizsystem bzw. dessen Trägerelemente fest am Untergrund anhaften. Sie müssen entsprechend verklebt oder festgetackert werden. Auf diese Weise wird vermieden, dass das System während des Einbaus der Spachtelmasse aufschwimmt und dadurch die minimale Rohrüberdeckung unterschritten wird.

Aufheizen - aber richtig

Genau wie eine konventionelle Fußbodenheizung müssen auch Dünnschichtheizsysteme vor der Belegung mit Oberbelägen ein sogenanntes "Funktionsheizen" durchlaufen. Entgegen dem klassischen Estrichsystem kann dieses Procedere bei Verwendung von Sopro Fließspachtelmassen deutlich früher begonnen und zudem auch verkürzt durchgeführt werden. Dies liegt an dem dünnschichtigen Aufbau des Gesamtsystems.

www.sopro.de

www.kermi.de

zuletzt editiert am 09. April 2021