Der Anteil älterer Beschäftigter steigt auch in Bauberufen kontinuierlich an, während immer weniger junge Arbeitnehmer nachrücken. Eine neue Broschüre der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gibt Hinweise auf Möglichkeiten einer alterns- und altersgerechten Arbeitsgestaltung.
Der demografische Wandel und Veränderungen im Rentenrecht führen zu einem höheren Durchschnittsalter der Belegschaften in den Betrieben. Lag der Anteil der über 55jährigen in deutschen Belegschaften im Jahr 2000 noch bei knapp 13 Prozent, stieg er bis 2014 auf fast 20 Prozent an. Zugleich werden 2030 voraussichtlich nur noch 39 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland leben. 2010 waren es noch rund 45 Millionen. Angesichts dieser Entwicklungen sollten Unternehmen qualifiziertes Personal möglichst lange und leistungsfähig im Unternehmen halten. Das gelingt nur, wenn die Beschäftigten gesund bis zur Rente arbeiten können. Zudem tragen gut gestaltete Arbeitsbedingungen wesentlich zur Arbeitszufriedenheit, Motivation, Unternehmensbindung und zu geringeren Fehlzeiten bei. Sie zahlen sich darum sowohl für die Beschäftigten als auch für die Unternehmen aus.
Eine alterns- und altersgerechte Gestaltung der Arbeit, welche die unterschiedlichen Auswirkungen von Arbeitsbedingungen auf verschiedene Altersgruppen berücksichtigt, ist dabei von besonderer Bedeutung. Die neue „baua: Praxis – Alterns- und altersgerechte Arbeitsgestaltung" bereitet den Forschungsstand systematisch und verständlich auf. Dazu stellt die Broschüre entlang der Felder "Arbeitsaufgabe", "Arbeitsorganisation", "soziale Beziehungen", "Arbeitsumgebung" und "betrieblicher Kontext" die arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse vor. Dabei gibt sie konkrete Hinweise auf Gestaltungsmöglichkeiten im Betrieb.
Die Publikation richtet sich an Verantwortliche in Betrieben, Arbeitsschutzakteure, Beratende, sowie Vertreter der Sozialpartner.
Die BAuA stellt die Broschüre " Alterns- und altersgerechte Arbeitsgestaltung “ kostenlos zum Download zur Verfügung.